Der Sonnenhut, im Lateinischen Echinacea genannt, ist ursprünglich im östlichen Nordamerika beheimatet. Schon die Indianer schätzten diese Heilpflanze und verabreichten Echinacea unter anderem bei Grippe, Husten, Fieber und sogar bei Schlangenbissen. Moderne Untersuchungen an Zellen belegen die Wirksamkeit der Pflanze und deren stimulierenden Effekt auf immunkompetente Zellen. Konkret gilt der Sonnenhut als
- virenhemmend
- pilztötend
- entzündungs- und wundheilend sowie
- krebshemmend.
In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) wird der Sonnenhut wegen folgender Eigenschaften geschätzt: er klärt Wind-, Lungen- und Schleimhitze in der Lunge, Nässehitze in der Blase und tonisiert bzw. reguliert das Abwehr-Qi.
Aus westlicher Sicht verfügt der Sonnenhut über eine antimikrobielle, antivirale, entzündungshemmende und immunstimulierende Wirkung.
Sonnenhut-Präparate haben speziell bei wiederkehrenden Atemwegsinfekten, vor allem bei geschwächten Patienten mit chronischem Müdigkeitssyndrom, bei akuten Atemwegsinfekten, bei ersten Anzeichen eines grippalen Infektes und bei Erkältungssymptomen eine deutliche Besserung gezeigt. Auch bei wiederkehrenden Blasenentzündungen hat sich der Einsatz von Echinacea-Produkten bewährt.
Tipp: Warum Sie bei wiederkehrenden Infektionskrankheiten nicht voreilig zu Antibiotika greifen sollten
Wiederkehrende Infektionskrankheiten, die sich beispielsweise durch das typische Halskratzen ankündigen, sind zu rund 90 % auf Viren zurückzuführen und nicht auf Bakterien. Aus diesem Grund macht es auch keinen Sinn, voreilig Antibiotika einzunehmen! Allerdings können solche Infekte eine bakterielle Erkrankung nach sich ziehen, sodass in späterer Folge ein Antibiotikum erforderlich wird.
Daher empfiehlt es sich, das Immunsystem rechtzeitig zu stärken und auf symptomhemmende Mittel zu verzichten. Erst wenn Fieber oder Schmerzen auftreten, sollten Sie vom Arzt Ihre Entzündungswerte (CRP-Wert) feststellen lassen. Daraus ist sofort ablesbar, ob eine bakterielle Infektion vorliegt.
In der traditionellen chinesischen Medizin werden Heilkräutern sowohl eine bestimmte Temperatur als auch ein Geschmack zugeordnet. Was den Thymian betrifft, so gilt dieser als wärmeerzeugend, aromatisch und scharf. Anwendung findet Thymian unter anderem um sogenannte Restpatogene, also schädliche Eindringlinge von außen, aus der Lungen zu beseitigen.
Auch in Europa setzt man schon sehr lange auf diesen Tausendsassa unter den Heilpflanzen. Sein Anwendungsgebiet ist breit gefächert. Doch seine größte Stärke liegt wohl in der heilsamen Wirkung auf die Atmungsorgane. Denn Thymian wirkt
- antimikrobiell,
- schleimlösend und
- reizhustenstillend.
Vor allem bei Entzündungen der Atemwege, Lunge und Bronchien hat sich Thymian bewährt.
Darüber hinaus reguliert Thymian laut TCM das Milz-Qi. In unseren Breiten würde man sagen, es wirkt als Verdauungstonikum und kann unter anderem bei Verdauungsschwäche mit Blähungen, Krämpfen oder chronischer Gastritis hilfreich sein.
Darüber hinaus reguliert Thymian die Nässehitze in der Blase. Speziell bei wiederkehrenden Harnwegsinfekten wird er daher aufgrund seiner entzündungshemmenden und antimikrobiellen Eigenschaften gerne eingesetzt.
Spannend ist auch, dass Thymian laut TCM Nierenangst beruhigt und den Herzgeist besänftigt. Zur Erklärung: in der traditionellen chinesischen Medizin entsteht Angst in den Nieren. Auch aus westlicher Sicht gilt Thymian als Nerventonikum, das beruhigt und unter anderem bei nervösen Angstzuständen oder bei Alpträumen helfen soll.
Thymian – das sanfte Antibiotikum aus der Natur
Thymian wärmt und stärkt unsere Abwehrkräfte. Er gilt als sanftes pflanzliches Antibiotikum, denn es wirkt antibakteriell und antiviral. Bewährt hat sich Thymian daher vor allem bei Entzündungen der Atemwege, Lunge und Bronchien sowie bei wiederkehrenden Blasenentzündungen.
Nach TCM wird Thuja als warm, scharf und aromatisch eingeordnet. Die Zuordnung „warm“ und „scharf“ bewirkt immer, dass sich die Oberfläche öffnet und dadurch schädliche Eindringlinge aus dem Körper ausgeleitet werden können.
Wichtig ist das, wenn Sie beispielsweise am Beginn eines grippalen Infektes stehen. Jetzt sollten Sie keineswegs das Schwitzen unterbinden bzw. voreilig zu temperatursenkenden Mitteln greifen. Gleiches gilt für Schmerzmittel, da diese häufig den gleichen Effekt erzielen, nämlich die Körpertemperatur zu senken. Ein Anstieg der Temperatur bedeutet im Grunde, dass Ihr Körper sein eigenes Abwehrsystem verstärkt einsetzt. Fiebersenkende Mittel bremsen dieses natürliche System aus.
Als Alternative empfiehlt es sich, das Abwehr-Qi (Wei-Qi oder Immunsystem) zu stärken, um dem Körper dabei zu helfen, sich besser gegen Eindringlinge von außen zu behaupten. Thuja hat sich dabei in zweierlei Hinsicht bewährt. Es stärkt das Lungen– und das Herz–Qi. Anders ausgedrückt: Thuja wirkt schleimlösend für die Lunge, regt den Kreislauf an und stärkt das Herz. Gerade Patienten mit einem geschwächten Herzen sind häufig anfälliger für Lungeninfekte und daher eignet sich Thuja für sie besonders. Darüber hinaus klärt diese Heilpflanze laut TCM Nässe und Hitze aus der Blase, weshalb die Pflanze häufig bei wiederkehrenden Harnwegsinfekten empfohlen wird.
Aus westlicher Sicht gilt die Heilpflanze zudem als
- immunregulatorisch und
- wirkt antimikrobiell sowie
- antiviral.
Laut Frauenheilkunde ist Thuja darüber hinaus zur Linderung bei Menstruationsbeschwerden geeignet und ist gleichzeitig menstruationsfördernd. Am häufigsten wird die Heilpflanze bei wiederkehrenden Atemwegsinfekten, aber auch bei Hauterkrankungen (beispielsweise Schuppenflechte) angewandt.
Aber Vorsicht: In zu hoher Dosierung kann Thuja auch toxisch sein. Vor allem das ätherische Öl beinhaltet Thujon, welches potentiell giftig ist. Daher darf niemals das Öl eingenommen werden und auch bei der Anwendung als Tee oder als Tinktur (1ml max.3xtgl.) ist Vorsicht geboten. Greifen Sie daher auf maximal 1-2 g/ Tee (max. 3 x täglich) bzw. auf 1 ml Tinktur (max. 3 x täglich) zurück und verzichten Sie in der Schwangerschaft und Stillzeit gänzlich auf die Anwendung von Thuja!
Thuja – stärkt das Abwehr-Qi
Die traditionelle chinesische und die westliche Medizin sind von der Heilkraft der Thuja überzeugt. Auch in Studien wurde ihre immunstabilisierende Wirkung nachgewiesen. Zu empfehlen ist Thuja speziell bei wiederkehrenden Blasenentzündungen und Atemwegsinfekten, bei Nasennebenhöhlenentzündungen, aber auch bei Lungenerkrankungen, wie Asthma. Bei Hauterkrankungen kann Thuja, die früher gerne als Mittel gegen Warzen Anwendung fand, ebenfalls helfen.
Der Astragalus, zu Deutsch Tragantwurzel, gehört zu den wichtigsten traditionellen chinesischen Heilpflanzen. Die Wurzeln gelten als Qi-Tonikum, also als Stärkungsmittel, und werden auch dazu verwendet, um das Immunsystem anzuregen und das Blut zu tonisieren. In der TCM kommt Astragalus daher bei Immunschwäche zum Einsatz, beispielsweise beim chronischen Müdigkeitssyndrom.
Zudem stärkt die Heilpflanze laut TCM die Milz und hemmt dadurch den Verlust von Körperflüssigkeiten. Hilfreich ist das beispielsweise zur Stärkung des Körpers nach Durchfallerkrankungen, bei einem Infekt, der mit starken Schweißausbrüchen einhergeht oder – in Kombination mit Blutwurz – bei Erschöpfungserscheinungen nach großem Blutverlust oder einer Anämie. Deshalb beinhalten auch Hühnerkraftsuppen, die u.a. zur Behandlung postnataler Erschöpfung verabreicht werden, häufig Astragalus-Wurzeln.
Inzwischen ist die Wurzel auch im Westen bekannt und ihre Wirkstoffe sind gut untersucht. So hat sich etwa gezeigt, dass die Heilpflanze bei Menschen mit Allergien (beispielsweise Heuschnupfen), die Symptome mildert.
Tipp: Erkältung? Warum Hühnersuppe nur hilft, wenn die Akutphase vorbei ist
Als Paradebeispiel für eine TCM Kraftsuppe gilt die Hühnerkraftsuppe. Auch in Europa hat es lange Tradition, Patienten mit einer Hühnersuppe bei der Genesung zu unterstützen. Allerdings wird dabei der Zeitpunkt oft völlig falsch gewählt! Eine Hühner(kraft)suppe sollte nie zu Beginn eines Infekts verabreicht werden. Der Grund: Laut TCM hat das Huhn die Fähigkeit, nach innen zu ziehen. Bei einem Infekt bedeutet das aber, dass dadurch der Erreger im Körper bleibt. Daher sollte man dem Körper zuerst Zeit geben, sich durch Schwitzen vom Erreger zu befreien. Erst wenn die Akutphase vorbei und der Appetit wieder zurückgekehrt ist, ist der richtige Zeitpunkt für eine Hühner(kraft)suppe.
Aus Sicht der TCM wirkt Achillea (Schafgarbe) warm, scharf, bitter, steigert das Abwehr-Qi und klärt Windhitze. Zur Erklärung: Die traditionelle chinesische Medizin unterscheidet zwischen Hitze- und Kälteerkrankungen, die an bestimmten Eintrittsstellen in den Körper dringen. Bestes Beispiel ist der Nacken, der unter anderem besonders empfindlich auf Zugluft reagiert.
Bei akuten, fieberhaften Erkrankungen wird gerne Schafgarbe-Tee verabreicht, der schweißtreibend und damit fiebersenkend wirkt. Zudem klärt Schafgarbe Schleimhitze in der Lunge. Deshalb greift man in der TCM bei fieberhaften Erkrankungen der Atemwege auf sie zurück.
Zudem kann Schafgarbe laut TCM die Milz und das Blut tonisieren. Die Milz hat eine wichtige Funktion für die Verdauung und damit auch für das Immunsystem. In der traditionellen chinesischen Medizin gilt sie als Wächter und als jenes System, das die Energie, die über die Ernährung aufgenommen wird, umwandelt und an den Körper weiterleitet. Sie entscheidet, was gut für den Körper ist und aufgenommen werden soll und was nicht. Ist die Milz geschwächt, kommt es zu Schleimbildung im Körper, was unterschiedliche negative Auswirkungen haben kann. Schafgarbe empfiehlt sich daher bei einer Verdauungsschwäche sowie daraus resultierenden Erschöpfungszuständen.
Auch die westliche Medizin schätzt die Fülle der Inhaltsstoffe der Achillea, die ein sehr vielseitiges Wirkungsspektrum und dadurch verschiedene Anwendungsmöglichkeiten mit sich bringt. Vor allem im ländlichen Bereich ist Schafgarbe noch heute ein beliebtes Hausmittel. Wichtig ist dabei, folgende zwei Faktoren zu berücksichtigen:
- Auf Schafgarbe sollte dann zurückgegriffen werden, wenn der Betroffene Fieber hat, beispielsweise bei einer Nebenhöhlenentzündung mit Fieber oder einer fieberhaften Bronchitis.
- Achten Sie darauf, dass der Tee hoch dosiert ist. Nur wenn er richtig bitter schmeckt, kann er seine volle Wirkung entfalten.
Schafgarbe statt Schnupfen
Schafgarbe gilt als Tonikum für unser Immunsystem. In der traditionellen westlichen Medizin wird sie gerne bei Fieber und Erkältungskrankheiten sowie Erkrankungen der Atemwege eingesetzt. Zudem wirkt Schafgarbe entzündungshemmend, antiseptisch, krampflösend und verdauungsfördernd.
Wer zu Schafgarbe -Tee greift, sollte diesen hoch dosieren. Nur wenn er sehr bitter schmeckt, zeigt er seine volle Wirkung. Alternativen erhalten Sie in der Apotheke u.a. in Form einer Tinktur.
Fazit
Die Liste an Heilpflanzen, die die Produktion von Abwehrzellen fördern und damit unser Immunsystem stärken können, ist lang. Die meisten Heilpflanzen können sogar beides: Sie stimulieren unser Immunsystem und wirken somit vorbeugend. Sie unterstützen unseren Körper aber auch, wenn das Abwehrsystem „hochfährt“ und ihm die volle Leistung abverlangt wird, da die meisten unter anderem antiviral und antibakteriell wirken.
Heilpflanzen besitzen meist mehrere Wirkstoffe, abhängig vom Zusammenspiel ihrer Inhaltsstoffe. Das ist auch der Grund, warum ein und dieselbe Pflanze bei verschiedenen Erkrankungen wirksam sein kann und warum je nach Erkrankung in der Regel mehrere Heilpflanzen ausgewählt werden, um einen gewünschten Wirkstoff in größerer Konzentration zu erhalten.
Wichtig ist daher, sich genau anzuschauen, welche Auslöser hinter einem wiederkehrenden Krankheitsbild stecken könnten. Ein Harnwegsinfekt kann beispielsweise dann auftreten, wenn jemand eine Verkühlung oder gerade einen Infekt hinter sich gebracht hat. Je nachdem, womit die Symptome in Zusammenhang stehen, müssen die Heilpflanzen ausgewählt werden. Eine Allround-Lösung, um das Immunsystem zu stärken, gibt es nicht. Umso wichtiger ist eine umfassende Beratung.
Vorsicht ist speziell bei Patienten geboten, die Immunsuppressiva (diese unterdrücken das körpereigene Immunsystem, um Abwehrreaktionen einzudämmen) erhalten. Sie sollten in jedem Fall das Gespräch mit dem Arzt suchen und individuell abklären, welche Heilpflanzen für Sie geeignet sind.